re:claim public discourse!

22. Februar 2019 · Spiegel-Verlagsgebäude · Hamburg · #reclaim19

Im Mai 2019 wählt Europa. Die Kampagnen-Organisation der Rechtspopulisten läuft auf Hochtouren: Systematisch kapern sie Diskurse und stärken durch Strategien im Netz reaktionäre Narrative. Donald Trumps einstiger Chef-Stratege, Steve Bannon, baut eine stiftungsfinanzierte, europaweite Nationalisten-Denkfabrik auf – wenn auch bislang mit mäßigem Erfolg. Und die AfD bremst Journalist*innen bei der unabhängigen Berichterstattung aus. Sie versucht, mittels eines eigenen „Newsrooms“ ihr Publikum direkt zu erreichen.

Für zivilgesellschaftliche Akteure wie uns, die sich dem unabhängigen Journalismus und einer offenen Gesellschaft verpflichtet sehen, sind das Herausforderungen. Weil der öffentliche Diskurs zu den Schutzgütern einer Demokratie gehört und weil sowohl Öffentlichkeit als auch Demokratie ihre Gestalt verändern, veranstalteten wir am 22. Februar das Symposium re:claim public discourse!

Eingeladen war eine Fachöffentlichkeit, bestehend aus Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Engagierten aus NGOs.

Es wurde beratschlagt, was wir als Journalist*innen und Vertreter*innen der liberalen Demokratie rechtspopulistischen Medienstrategien entgegensetzen können. Folgende Fragen wurden diskutiert: Worauf müssen Medien bei den Kampagnen im Vorfeld der Europawahl achten? Wie sieht verantwortungsvoller Journalismus in diesen Zeiten aus? Braucht es neue Allianzen, neue Formen der Solidarität? Wenn ja: welche?

Videos der Konferenz

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Programm der Konferenz am 22. Februar

9:00

Registrierung

9:30

Eröffnung

Jakob Augstein, Rudolf Augstein Stiftung
Dr. Carsten Brosda, Freie und Hansestadt Hamburg

10:00

Manipulation digitaler Öffentlichkeiten

Prof. Dr. Whitney Phillips, Syracuse University NY
„The Oxygen of Amplification – Better Practices for Reporting on Extremists, Antagonists, and Manipulators”
Whitney Phillips im Gespräch mit Dr. Cornelius Puschmann, Hans-Bredow-Institut
Anschließend Q&A | Keynote and talk in English
10:50

Kaffee-Pause

11:00

Zeitdiagnosen zu Populismus in Deutschland und Europa

Prof. Dr. Cornelia Koppetsch, TU Darmstadt
„Die Gesellschaft des Zorns: Über die Mobilisierungserfolge der Rechtspopulisten“

Nina Horaczek, Falter / Rechercheverbund Europe’s Far Right
„Rechter Propagandakrieg: Wie Rechtspopulisten in Europa mithilfe der Medien ihre Macht ausbauen“

Cornelia Koppetsch und Nina Horaczek im Gespräch mit Jakob Augstein

12:00

Kaffee & Croissants

12:30

Workshops

WORKSHOP 1
Europa: Angriffe auf die „Vierte Gewalt“
Christian Mihr, Reporter ohne Grenzen
Márton Gergely, hvg (Ungarn) / Rechercheverbund Europe’s Far Right

WORKSHOP 2
Recherchieren gegen Widerstände –
Wie Journalist*innen rechten Parteien und Extremisten am besten begegnen

Olaf Sundermeyer, rbb
Dr. Melanie Amann, DER SPIEGEL
Johannes Hillje, Autor und Politikberater

WORKSHOP 3
Countering disinformation and hate in the digital public sphere
Raymond Serrato, Social Media Analyst, UN-Menschenrechtskommission
Rayk Anders, YouTuber und Journalist
Dr. Lena Frischlich, Diplom-Psychologin, Universität Münster und Mitglied im Forschungsprojekt „PropStop“
Moderation: Julia Herrnböck, Journalistin

Workshop in English

14:00

Mittagspause

15:00

Visionen und Plädoyers

1. Dr. Lena Frischlich, Universität Münster
… für Journalismus als Säule demokratischer Resilienz

2. Christian Mihr, Reporter ohne Grenzen
… für die Wahrnehmung von Freiheitspotenzialen sozialer Medien

3. Johannes Hillje, Autor und Politikberater
… für eine „Plattform Europa“

15:45

Kaffee-Pause

16:00

Verantwortungsvoller Journalismus in postfaktischen Zeiten

Prof. Bascha Mika, Frankfurter Rundschau, und Prof. Dr. Carsten Reinemann, LMU München,
im Gespräch mit Jakob Augstein, Rudolf Augstein Stiftung

 

16:45

Performance

Anna Mendelssohn „FREE SPEECH!?”

Performance in English

17:00

Get-together bei Käse, Brot und Wein

Experten-Workshops am 23. Februar

Ziel der Experten-Workshops ist es, ausgehend von den Erkenntnissen der Konferenz selbst aktiv zu werden. Die Teilnehmenden entwickeln Ideen und Konzepte, die einen Beitrag zur Stärkung des öffentlichen Diskurses und des journalistischen Umgangs mit rechtspopulistischen Medienstrategien leisten können.

8:30

Ankommen & Croissants

9:00

Begrüßung & Kennenlernen

9:20

Blitzvorträge

1. „Deutschland spricht – Learnings für den Journalismus der Zukunft“
Maria Exner, ZEIT ONLINE

2. „Auf die Zukunft. Fertig. Los – Wie jede und jeder mit Ideen die Welt verändern kann und wo man am besten anfängt.“
Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer, Autoren und Aktivisten

9:40

„Wie können wir …?“

Vorstellung der Fragestellungen für den Tag

10:00

Ideen-Findung und Konzept-Entwicklung

14:00

Pitches und Auswahl der vielversprechendsten Konzepte

15:00

Verabschiedung und Ausklang

Vortragende

Brigitte Alfter
© Thomas Tolstrup

Brigitte Alfter

close

Brigitte Alfter ist eine erfahrene deutsch-dänische Journalistin. Nach einer Laufbahn in dänischen Medien von der Lokalreporterin Mitte der 1990er-Jahre bis zur Brüssel-Korrespondentin einer anerkannten Tageszeitung erkannte sie früh die Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden kollaborativen Zusammenarbeit. So baute sie ab 2008 den Journalismfund.eu mit auf, eine europäische Förder- und Infrastruktur für Cross-Border-Journalismus. Währenddessen lehrte sie journalistische Praxis und war zunächst weiter als freiberufliche Journalistin tätig – unter anderem für das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ). Brigitte Alfter verbindet in ihrer beruflichen Tätigkeit journalistische Praxis, Unternehmertum und Forschung.

Dr. Melanie Amann
© Fotostudio Charlottenburg

Dr. Melanie Amann

close

Dr. Melanie Amann, promovierte Juristin und Absolventin der Deutschen Journalistenschule, hat für die Financial Times Deutschland, die FAZ und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung gearbeitet. Seit 2013 ist sie Redakteurin im Hauptstadtbüro des SPIEGEL, wo sie über die Unionsparteien, das Justizministerium und die AfD berichtet. Im März 2017 erschien ihr Buch „Angst für Deutschland – Die Wahrheit über die AfD“. Das Medium Magazin kürte sie 2018 zur Politikjournalistin des Jahres.

Rayk Anders
© Rayk Anders

Rayk Anders

close

Rayk Anders kommentiert für funk, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF, in seiner Sendung „Headlinez“ Politik und Nachrichten für eine junge Zielgruppe. Seine Beiträge erreichen wöchentlich bis zu vier Millionen Zuschauer und sorgen immer wieder für hitzige Diskussionen in den sozialen Netzwerken. GQ Germany bezeichnet seinen YouTube-Kanal als „das beste Politmagazin auf YouTube“.
In seinen Dokumentarfilmen „Verschwörungstheorien – Leben im Wahn“ und „LÖSCH DICH! – So organisiert ist der Hass im Netz“ widmet er sich der Faszination von Falschnachrichten und Weltuntergangs-Sehnsüchten. Für seine Arbeit wurde er mit dem Deutschen Reporterpreis und dem Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus ausgezeichnet. Darüber hinaus war er drei Mal in Folge – für den Deutschen Webvideopreis nominiert. Sein erstes Buch „Eure Dummheit kotzt mich an“ wurde 2016 zum Bestseller.

Jakob Augstein
© Franziska Sinn

Jakob Augstein

close

Jakob Augstein ist Vorstandsmitglied der Rudolf Augstein Stiftung sowie Verleger und Chefredakteur der Wochenzeitung der Freitag. Nach dem Studium der Politikwissenschaft sowie Germanistik und Theaterwissenschaft war er unter Anderem für die Süddeutsche Zeitung und DIE ZEIT tätig. Für sein publizistisches Engagement wurde er 2011 mit dem Bert-Donnepp-Preis ausgezeichnet. Von 2011 an schrieb er acht Jahre lang die regelmäßige Kolumne „Im Zweifel links“ für den SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE. Zusammen mit Nikolaus Blome verfasste Jakob Augstein „Links oder rechts? Antworten auf die Fragen der Deutschen“ und „Oben und unten. Abstieg, Armut, Ausländer – was Deutschland spaltet“.

Dr. Carsten Brosda
© Bertold-Fabricius

Dr. Carsten Brosda

close

Dr. Carsten Brosda ist Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg. Zuvor war er in Hamburg Staatsrat für Kultur, Medien und Digitales und Bevollmächtigter des Senats für Medien. In Berlin hat er davor als Leiter der Abteilung „Kommunikation“ des SPD-Parteivorstands sowie als stellvertretender Leiter des Leitungs- und Planungsstabes im Bundesministerium für Arbeit und Soziales gearbeitet. Er hat Journalistik und Politik an der Universität Dortmund studiert, bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung volontiert und wurde zum Thema „Diskursiver Journalismus“ promoviert.

Maria Exner
© Michael Heck / ZEIT ONLINE

Maria Exner

close

Maria Exner ist seit 2015 stellvertretende Chefredakteurin von ZEIT ONLINE. Sie baute die Magazin-Angebote (u.a. das Ressort „Arbeit“) von ZEIT ONLINE auf, verantwortet die Festivalreihe Z2X für 20- bis 29-Jährige, das mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnete Projekt „Deutschland spricht“ und dessen internationale Fortsetzung „My country talks“. Die 1984 in Dresden geborene Journalistin studierte in München, Berlin und London und arbeitet seit 2011 bei ZEIT ONLINE.

Dr. Lena Frischlich
© Susanne Lüdeling

Dr. Lena Frischlich

close

Dr. Lena Frischlich leitet seit 2018 die interdisziplinären Nachwuchsforschungsgruppe „DemoRESILdigital: Demokratische Resilienz in Zeiten von Online-Propaganda, Fake news, Fear- und Hate Speech” an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Deutschland. In ihrem Team arbeiten Psychologinnen, Kommunikationswissenschaftler*innen und Wirtschaftsinformatiker*innen daran zu verstehen, wie Menschen im Erkennen strategisch-manipulativer Online-Inhalte und im eigenständigen Umgang mit solchen Inhalten unterstützt werden können.
Sie ist im Ruhrgebiet geboren und irgendwo zwischen Dortmund und Buenos-Aires aufgewachsen. Hat in Köln Psychologie studiert und ist für ihre Dissertation in Sozial-und Medienpsychologie dageblieben.
Seit 2017 arbeitet Sie in Münster, unter anderem zusammen mit dem „PropStop“ – Projekt an der Erkennung, dem Nachweis und der Bekämpfung verdeckter Propaganda-Angriffe über Online-Medien. Seit 2011 untersucht sie die Inszenierung und Wirkung (extremistischer) Online-Propaganda und Gegenangeboten (beispielsweise Counter-Narrativen) und hat in diesem Bereich mehrere Forschungsprojekte eingeworben und dazu Bücher, Buchkapitel und Artikel geschrieben. Davon abgesehen interessiert sie sich für existentielle Ängste, Positive Medienwirkung und virtuelle Welten im Allgemeinen.

Márton Gergely

Márton Gergely

close

Márton Gergely ist leitender Redakteur der auflagenstärksten ungarischen Wochenzeitung hvg. Er studierte Geschichtswissenschaften und Journalismus in Budapest und Hamburg. Gergely war freier Mitarbeiter der Wochenzeitung Magyar Narancs und Praktikant bei der taz in Berlin. Seit 2002 schreibt er regelmäßig über Ungarn in deutscher Sprache für die taz, Ostpol und andere Publikationen. In 2003 wurde Gergely von Népszabadság angeheuert, ab 2008 leitete er die Online-Ausgabe der grössten überregionalen Tageszeitung Ungarns. In 2014 wurde er zum Stellvertretenden-Chefredakteur befördert, und arbeitete in dieser Position bis zur politisch motivierten Schließung der Tageszeitung.

Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer
Phil Dera / DIE ZEIT

Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer

close

Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer sind Autoren, Aktivisten und Feministen aus Berlin. Als Autorenteam HERR & SPEER setzen sie sich für ein geeintes Europa und eine gerechte Gesellschaft ein. Sie initiierten reichweitenstarke politische Kampagnen wie #EsIstZeit, #EuropeLovesUK sowie #FreeInterrail und sind deutsche Botschafter der UN Women Kampagne #HeForShe. Sie veröffentlichten Artikel unter anderem in DIE ZEIT, Süddeutsche Zeitung, WELT, Cicero und bieten als Duo neben Seminaren und Vorträgen auch Beratung an. Im November 2018 erschien ihr neuestes Buch „#TunWirWas – Wie unsere Generation die Politik erobert“. Das Engagement der beiden wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Jean-Monnet-Prize, Politikaward und Innovation in Politics Award.

Julia Herrnböck

Julia Herrnböck

close

Julia Herrnböck ist Journalistin. Derzeit ist sie bei den Puls 4 Nachrichten zuständig für hintergründige Recherche und forscht als Doktorandin an der Universität Wien zum wirtschaftlichen Mehrwert investigativer Recherche. Sie ist im Vorstand von Reporter ohne Grenzen und engagiert sich in Projekten der Non-Profit Plattform DOSSIER. Zuvor war sie als CvD bei der Neuen Zürcher Zeitung Österreich und als Redakteurin bei der Tageszeitung der Standard tätig. In Deutschland hat sie journalistische Erfahrung beim SPIEGEL und der taz gesammelt. 2014 war sie als Fellow bei der Non Profit Plattform ProPublica in New York zu Gast.
Julia hat im Winter 2018 bei der Recherche über die Verbindung des rechten Flügels der US-Republikaner zu rechten Parteien in Europa mitgewirkt. Sie hat im speziellen die Vernetzungstreffen zwischen der FPÖ in Österreich und Trumps Beratern dokumentiert, sowie Verbindungen nach Russland recherchiert. Das Projekt wird von „Type Investigations“ unterstützt und soll in der April-Ausgabe des US-amerikanischen Magazins The New Republic erscheinen.

Johannes Hillje

Johannes Hillje

close

Johannes Hillje ist selbstständiger Politik- und Kommunikationsberater in Berlin und Brüssel. Er berät Institutionen, Parteien, Politiker, Unternehmen und NGOs. Zur Europawahl 2014 arbeitete er als Wahlkampfmanager der Europäischen Grünen Partei. Zuvor war er im Kommunikationsbereich der UN in New York und in der heute.de-Redaktion des ZDF tätig. Hillje ist Policy Fellow bei der Denkfabrik Das Progressive Zentrum in Berlin. Er hat an der London School of Economics einen Masterabschluss in Politics and Communication abgelegt. Bisher erschienen: „Propaganda 4.0. Wie rechte Populisten Politik machen.“ Im Februar 2019 erscheint: „Plattform Europa: Warum wir schlecht über die EU reden und wie wir den Nationalismus mit einem neuen digitalen Netzwerk überwinden können.“

Nina Horaczek

Nina Horaczek

close

Nina Horaczek ist Politologin, Buchautorin und Chefreporterin der Wiener Wochenzeitung Falter. Sie beschäftigt sich seit fast zwei Jahrzehnten mit Rechtspopulismus in Europa und dem Aufstieg der Freiheitlichen Partei in Österreich. Sie hat zahlreiche Artikel zu den (medialen) Strategien der Parteien der extremen Rechten verfasst und ist für den Falter Mitglied im europäischen Recherchenetzwerk Europe’s Far Right.
Zuletzt ist von ihr erschienen: „Populismus für Anfänger. Anleitung zur Volksverführung“ (2017), „Sebastian Kurz – Österreichs neues Wunderkind?“ (2017) und „Informiert euch! Wie du auf dem Laufenden bleibst ohne manipuliert zu werden“ (2018).

Prof. Dr. Cornelia Koppetsch
© Jan-Christoph Hartung

Prof. Dr. Cornelia Koppetsch

close
Prof. Dr. phil. Cornelia Koppetsch ist seit 2009 Professorin am Institut für Soziologie der TU Darmstadt und publiziert regelmäßig zum Zusammenhang von Rechtspopulismus und sozialer Ungleichheit. Darüber hinaus liegen ihre Forschungsschwerpunkte auf den Themen Familie, Geschlechterverhältnisse und Sozialstruktur, Wandel von Arbeit und Lebensführung sowie Expertenkulturen im Wandel.
Zuvor war Cornelia Koppetsch als Vertretungs- und Gastprofessorin an unterschiedlichen Universitäten tätig. 2009 nahm sie eine Stelle als Akademische Rätin an der Universität Jena an. Die studierte Psychologin, Soziologin und Philosophin war Doktorandin von Martin Kohli im Graduiertenkolleg „Gesellschaftsvergleich“ an der Freien Universität Berlin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Forschungsprojekt zum Thema „Geschlechtsnormen in Paarbeziehungen im Milieuvergleich“. 2004 war sie Visiting Profesor am Institut für Soziologie der University of Chicago.
2019 erscheint „Die Gesellschaft des Zorns. Rechtspopulismus im Zeitalter der Globalisierung“ im Transkript Verlag. Darüber hinaus ist Koppetsch unter anderem Autorin von „Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist – Geschlechterkonflikte in Krisenzeiten“, „Die Wiederkehr der Konformität. Streifzüge durch die verunsicherte Mitte“ sowie Herausgeberin des Sammelbands „Nachrichten aus den Innenwelten des Kapitalismus. Zur Transformation moderner Subjektivität“.
Christian Mihr

Christian Mihr

close

Christian Mihr ist Journalist und Menschenrechtsaktivist und seit 2012 Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen. Thematisch interessiert er sich insbesondere für Internetüberwachung und Zensurumgehung, Internet Governance, Medienpluralismus in der digitalen Welt und Geheimdienstkontrolle im digitalen Zeitalter. Regional interessiert er sich vor allem für Kolumbien, Ecuador, Chile, Belarus, Russland und die Türkei. Im Deutschen Bundestag war er Sachverständiger in den Ausschüssen „Digitale Agenda“, „Kultur und Medien“, „Inneres“, „Rüstungsexportkontrolle“, „Menschenrechte und humanitäre Hilfe“ sowie „Recht und Verbraucherschutz“. Er ist Mitglied im Kuratorium des Deutschen Instituts für Menschenrechte, im Vorstand der spanischen Organisation Access Info Europe und Mitglied im Fachausschuss „Kommunikation und Information“ der Deutschen Unesco-Kommission. Er lebte einige Jahre in Chile, Ecuador und Russland und studierte an der Katholischen Universität Eichstätt und der Universidad de Santiago de Chile.

Prof. Bascha Mika
© Gaby Gerster/laif

Prof. Bascha Mika

close

Prof. Bascha Mika ist seit 2014 Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau. Sie wurde 1954 in einem schlesischen Dorf in Polen geboren, 1959 übersiedelte sie mit ihrer Familie in die BRD. Sie absolvierte eine Banklehre, studierte Germanistik, Philosophie und Ethnologie und begann während des Studiums sich journalistisch auszuprobieren. Von 1988 an arbeitete sie als Nachrichtenredakteurin und Reporterin bei der tageszeitung in Berlin, von 1998 bis 2009 war sie Chefredakteurin der taz. Parallel engagierte sie sich in der journalistischen Ausbildung: Seit 2007 ist sie Honorarprofessorin an der Universität der Künste in Berlin und leitete dort fünf Jahre den Studiengang „Kulturjournalismus“.
Bascha Mika ist Autorin mehrerer Bücher, für Aufsehen sorgte unter anderem ihre Biographie über Alice Schwarzer. Als Herausgeberin veröffentlichte sie „Was ist gerecht? Argumente für eine bessere Gesellschaft“, „Freiheit. Wo unsere Freiheit beginnt und wer sie bedroht“ und „Die Mythen der Rechten. Was sie uns glauben machen wollen und wie wir uns dagegen wehren können“.
1994 wurde Bascha Mika mit dem Emma-Journalistinnenpreis ausgezeichnet, 2012 mit dem Luise Büchner Preis für Publizistik und 2017 mit der Hedwig-Dohm-Urkunde des Journalistinnenbundes. Seit 2017 ist sie Kuratoriumsmitglied bei Reporter ohne Grenzen.

Anna Mendelssohn
© Anna Stöcher

Anna Mendelssohn

close

Anna Mendelssohn studierte Schauspiel in Großbritannien. Seit 2004 ist sie fixes Ensemblemitglied der Kompanie toxic dreams. Sie arbeitete außerdem mit zahlreichen anderen Choreographen und Regisseuren und spielte in diversen Filmen (von Miriam Bajtala, Michaela Schwentner, Thomas Marschall).  Außerdem arbeitet sie als Sprecherin für Voice-Overs. In ihren eigenen Arbeiten (u.a. „Cry Me A River“, „Here and Now“, „What ?“, „Feminism and the Bauchgefühl“, „Amazon – River Deep“, „Free Speech?!“), welche mit Preisen ausgezeichnet wurden und international gezeigt werden, liegt ihr besonderes Interesse an einer bewussten Auseinandersetzung mit Sprache und Rhetorik im privaten sowie politischen Geschehen.

Prof. Dr. Whitney Phillips

Prof. Dr. Whitney Phillips

close

Whitney Phillips ist Assistant Professor für Kommunikationswissenschaften und Rhetorik an der Syracuse Universität in New York. Sie ist Autorin des Buchs „This is Why We Can’t Have Nice Things: Mapping the Relationship between Online Trolling and Mainstream Culture“, für das sie den Nancy Baym Preis erhielt, der jährlich von der Association of Internet Researchers vergeben wird. 2017 veröffentlichte sie zusammen mit Ryan Milner vom College of Charleston das Werk „The Ambivalent Internet: Mischief, Oddity, and Antagonism Online“. Bei Data&Society erschien 2018 zudem ihre dreiteilige ethnografische Studie „The Oxygen of Amplification: Better Practices for Reporting on Far Right Extremists, Antagonists, and Manipulators“. Momentan arbeitet sie an ihrem dritten Buch mit dem Titel „You Are Here: A Field Guide for Navigating Network Manipulation“.

Dr. Cornelius Puschmann

Dr. Cornelius Puschmann

close

Cornelius Puschmann ist Senior Researcher für Computational Social Science und Koordinator des Postdoc-Kolleg Algorithmed Public Spheres (APS) am Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI). Von Januar bis Juli 2013 war Cornelius Puschmann Gastwissenschaftler am „Oxford Internet Institute“ der Universität Oxford und von September 2013 bis August 2014 Visiting Assistant Professor des Department of Media Studies der Universität Amsterdam. An der Zeppelin Universität in Friedrichshafen vertrat er 2015/2016 die Professur für Digitale Kommunikation. Von Herbst 2015 bis Herbst 2016 war er Faculty Associate am Berkman Klein Center for Internet and Society der Universität Harvard. Aus der Kommunikations- und Informationswissenschaft kommend, umfassen Puschmanns Forschungsinteressen Hate Speech, die Rolle von Algorithmen für die Selektion von Medieninhalten, sowie methodische Aspekte der Computational Social Science. Cornelius Puschmann ist Mitglied des Editorial Board des Journal of Broadcasting and Electronic Media und der europäischen Redaktion von Social Science One.

Prof. Dr. Carsten Reinemann

Prof. Dr. Carsten Reinemann

close

Carsten Reinemann ist Professor für Kommunikationswissenschaft und derzeit Direktor des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU München. Zu seinen Forschungsthemen gehören Populismus/Extremismus und Medien, Medienvertrauen und politische Medienwirkungen. Er ist Autor beziehungsweise Herausgeber zahlreicher Aufsätze, Monographien und Editionen. Gerade erschienen ist der Band „Jugend – Medien – Extremismus“. Carsten Reinemann hat in Mainz Publizistik, Politikwissenschaft und Psychologie studiert und dort auch promoviert und habilitiert. Seit 2008 forscht und lehrt er an der LMU München.

Raymond Serrato

Raymond Serrato

close

Raymond Serrato ist Social Media Analyst bei der UN-Menschenrechtskommission, wo er sich mit Social Media und Desinformation, Online-Propaganda und der Verwendung von Open-Source-Daten für Menschenrechtsuntersuchungen beschäftigt. Seine Arbeiten wurden in der New York Times, dem Guardian und auf CNN veröffentlicht. Er hat Projekte für die Europäische Kommission, die Open Society Foundations, Democracy Reporting International und The Carter Center umgesetzt und war als Kommunikationsexperte für die US-Streitkräfte tätig. Einige Aufmerksamkeit erregte Serratos Analyse des Empfehlungs-Algorithmus von YouTube im Kontext der rechten Demonstrationen in Chemnitz im September 2018. Er legte offen, dass die Plattform ihre Nutzer konsequent zu extremistischen Videos über die Unruhen lenkte und sie anschließend zu Videos mit rechtsextremen Inhalten weiterleitete.

Julia Stein

Julia Stein

close

Julia Stein ist erste Vorsitzende der Journalistenvereinigung netzwerk recherche und Leiterin der trimedialen Redaktion „Politik und Recherche“ im NDR Landesfunkhaus Schleswig-Holstein. Zuvor war sie stellvertretende Leiterin im Ressort „Investigation“ des NDR, wo sie maßgeblich an den „Panama Papers“ und an den Rechercheprojekten „OffshoreLeaks“, „SwissLeaks“ und „LuxLeaks“ gearbeitet hat. Sie ist Mitglied des International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ). Von 2006 bis 2011 war Julia Stein Redakteurin und schließlich Redaktionsleiterin des Medienmagazins ZAPP, bis 2006 Politik-Redakteurin und Chefin vom Dienst beim „Hamburg Journal“. Während des Studiums der Politologie, Romanistik und Medienkultur in Paris und Hamburg war sie freie Mitarbeiterin beim NDR Hörfunk und der Ahrensburger Zeitung. Julia Stein wurde für ihre Arbeit mit dem Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Olaf Sundermeyer
© Ekko Von Schwichow

Olaf Sundermeyer

close

Olaf Sundermeyer arbeitet seit 2012 als ARD-Reporter für die Redaktion „Investigatives und Hintergrund“ beim rbb. Seine Schwerpunkte sind politischer Extremismus und Organisierte Kriminalität. Er ist Autor zahlreicher Fernsehdokumentationen, unter anderem „Dunkles Deutschland – Die Front der Fremdenfeinde“ und „Die Stunde der Populisten“, sowie mehrerer Bücher. Zuletzt erschienen ist „Gauland – Die Rache des alten Mannes“ über das politische Wirken des AfD-Chefs. Sundermeyer gehört zu den profiliertesten Kennern der rechten Szene in Deutschland. Seit seiner Zeit 2004 als Hörfunkreporter im rbb-Regionalstudio Frankfurt (Oder) hat er hunderte Interviews mit Rechtsextremisten, rechten Gewalttätern und sämtlichen Parteispitzen von NPD und AfD geführt. Demonstrationen zum Beispiel von Hooligans gegen Salafisten, Pegida und Zukunft Heimat beobachtet er regelmäßig vor Ort. Er studierte Journalistik in Dortmund und hat bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert.

Rudolf Augstein
Stiftung

Die gemeinnützige Rudolf Augstein Stiftung versteht sich als Teil der Zivilgesellschaft. Sie fühlt sich dem Gründer des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL, Rudolf Augstein, und dessen Engagement für den Qualitätsjournalismus, für die Künste sowie für benachteiligte Kinder und Jugendliche verbunden. Im Gedenken an ihren Namensgeber nahm die Stiftung bürgerlichen Rechts im Jahr 2005 ihre Fördertätigkeit auf. Seither hat die Stiftung mehr als 1.000 Projekte mit einem Fördervolumen von knapp 13 Millionen Euro unterstützt.

Rudolf Augstein steht in herausragender Weise für Pressefreiheit und kritischen Journalismus. Seinem Motto „Sagen, was ist“ sollen Journalist*innen auch unter den Bedingungen des medialen Wandels folgen können. Im journalistischen Bereich fördert die Stiftung daher Projekte, die den investigativen Journalismus stärken, die zur Vernetzung von Journalist*innen sowie zur Vielfalt in Redaktionen beitragen oder die sich mit neuen Wegen der Vermittlung von Inhalten befassen. Auch die Erprobung neuer Geschäftsmodelle wird unterstützt.

In Kooperation mit DER SPIEGEL